Was ist eine Verbale Entwicklungsdyspraxie?
Kinder mit einer Verbalen Entwicklungsdyspraxie haben Schwierigkeiten, die Artikulations- bewegungen für einzelne Laut wie z. B. /p/, /k/, /m/ sowie für Lautverbindungen /schl/, /kr/ und Silben /schu/, /ni/ zu planen. Ihre Lippen, ihre Zunge und ihr Kiefer wissen quasi nicht, was sie beim Sprechen tun sollen. Somit kommt es zu sogenannten „Lautentstellungen“, welche häufig variieren. Dies bedeutet, wenn z. B. ein Kind mit einer Verbalen Entwicklungsdyspraxie den Begriff „Kindergarten“ dreimal wiederholen soll, kann es zu drei unterschiedlichen Varianten kommen. Die fein abgestimmten Bewegungen des Sprechens, welche dem gesunden Sprecher mühelos von den Lippen gehen, sind für Kinder mit einer Verbalen Entwicklungsdyspraxie mit größten Anstrengungen verbunden. Die Kinder zeigen oftmals Suchbewegungen von Lippen und Zunge. Ihr Sprechen ist verlangsamt und klingt abgehackt.
Bei schweren Sprechapraxien werden die Kinder von ihren Gesprächspartnern nicht verstanden. Diese Kombination aus nicht verstanden werden und die genannte Sprech- und Sprachanstrengung erzeugt beim Kind einen großen Leidensdruck.
Ziel der logopädischen Behandlung bei Kindern mit Verbaler Entwicklungsdyspraxie ist das Einschleifen der Artikulationsbewegungen und das Erarbeiten eines Wortschatzes, welcher für das Kind im Alltag relevant ist.